Der engagierte Zen-Weg

Der engagierte Zen-Weg ist nichts anderes als das alltägliche Leben in dieser Welt, in diesen Krisen mit persönlichen und weltweiten Herausforderungen.

Damit wir den alltäglichen Geist  leben können, möchten wir die Quellen des Zen berühren. Wir wollen zu unserem wahren Herz erwachen, damit es seine wahre Natur lebt: die des Mitgefühls, der Liebe, der Weisheit und Freude, der Lebendigkeit und Kreativität.

Um wahr zu leben, kehren wir um von jeder unheilsamen Selbst-Bezogenheit und Selbst Performance, durchschauen die tiefen Trennungen in so vielen Bereichen des Lebens und auch in uns selbst.

Wir erwachen zu einer nie zuvor gekannten Unmittelbarkeit der Wahrnehmung und tauchen ein in die Schönheit des Lebens: dass alles nur in seiner Verbindung, in seiner Wechselseitigkeit und in seiner steten Wandlung und Metamorphose besteht (Intersein).

Nichts ist aus sich selbst und für sich selbst.
Nichts ist statisch und für immer.
So sind wir in das Leben hineingestellt.
Wir kommen nach Hause zu dem lebendigen Herzen des Interseins  und des Lebens.
Dies einzuüben ist uns ein besonderes Anliegen.

Um wahr zu werden, berühren wir uns selbst, so wie wir sind, verletzlich, angeschlagen. Wir erfahren, dass wir unsere Angst und Abwehr, unsere Überlebensstrategien verstehen und überwinden können. Wir können dem Abgespaltenen, Verwickelten, dem Traumatisierten liebevoll begegnen und es annehmen. Es ist nicht nötig, dass wir uns uns  verstecken und vor dem Abgründigen davonlaufen.

Wir werden den „Sprung in der Schüssel“ behalten, doch er ist gewandelt. So können wir uns gegenseitig achten und im echten Sinn solidarisch sein. Auch das ist ein wichtiger Teil des Zen-Weges.
Wenn wir anfangen, wahr zu leben, bejahen wir das Leben.
Wir stellen uns dem Leben und übernehmen Verantwortung dafür.

Wir engagieren uns dafür.

Verletzlichkeit und Kraft, schöpferisches Handeln und Resilienz, das Hüten des Lebens und Formen des Widerstands verbinden sich.

Diese Welt ist aus den Fugen.
Blase um Blase, in denen wir uns eingerichtet haben und die Welt deuten, zerplatzen.
Wir leben in einer neuen Wirklichkeit. Zerstörungen nehmen in vielen Bereichen dramatisch zu, von der Erderhitzung bis zur Zerstörung der Ökosysteme, vom Artensterben bis zu Hungertoten, von Entwurzelung und Krieg, Flucht bis zu seelischen Zerstörungen und vieles mehr.
Was im Großen stattfindet, spiegelt sich auch im Kleinen.

Hier suchen wir nach resilienten Formen des Lebens, die auch den zukünftigen Generationen gegenüber fair und achtungsvoll sind, widmen uns Projekten und Aufgaben um Frieden in jeglicher Hinsicht zu fördern und leben so, dass auch Freude und Feier einen wichtigen Platz einnehmen.