Am 18.3.2024 saßen wir gemeinsam
auf dem Bürgersteig, vor der Mall of Berlin,
in unmittelbarer Nähe zu dem Ort an dem sich
in der Woche zuvor ein tragischer Verkehrsunfall
ereignet hat.
Eine Mutter und Ihr Kind kamen dabei ums Leben.
Wir saßen inmitten der Geschäftigkeit,
versuchten zu hören,
hörten den stetig neben uns rollenden Verkehr
und lasen den folgenden Text:
Sie haben für uns ein Gesicht bekommen:
die Mutter und das 4 jährige Kind, die keinen Morgen mehr begrüßen werden,
der Vater, zurückgelassen, die Schwester, zurückgelassen, allein am Tisch, an
dem die Stühle der Mutter und des Kindes nun leer bleiben,
der Fahrer, der Unglück brachte und dessen Leben ab jetzt ein anderes sein wird.
So viel Leid und Schmerz, so viel Unglück, so viel Dunkelheit -
in einem Moment
und das Rad kann nicht mehr zurückgedreht werden.
Für sie hat sich alles verändert und viele, die als Zeugen dabei waren, tragen
das, was geschehen ist, mit sich herum -
als Qual, als Leere, als Trauer, als Unverstehen, als Wut, als Empörung.
Für uns ist es nicht einfach vorbei, nicht umsonst.
Achtung und Mitgefühl, auch Wertschätzung haben sie alle verdient,
und für alle wird das Leben anders weitergehen - müssen.
Wir wünschen, dass alle in ein neues Leben finden,
irgendwann.
Und dass das Leben in dieser Stadt nicht weiter um das Auto herumgebaut wird,
dass Hetze und Zeitlosigkeit den Lebensatem nicht bestimmt.
Dass Menschen im Mittelpunkt stehen
Ein aufeinander achtgeben die Innenstadt erfüllt
Und mutige Menschen das Steuer nun herumreißen
Dass wir alle die Holzwege unserer Zeit verlassen
und jeder Moment wirkliches Leben einlädt.